Darlehensurkunde
Bei dem Begriff Darlehensurkunde könnte ein falsches Bild vom eigentlichen Objekt entstehen, denn bei „Urkunde“ denken wir gewöhnlich an ein Zertifikat, das uns wegen einer bestimmten geleisteten Sache löblich hervorhebt. Auch das Ausweisen eines Besitzverhältnisses ist mit einer Urkunde möglich. Eine Darlehensurkunde ist jedoch kein Schulterklopfer dafür, dass jemand ein Darlehen aufgenommen hat, um der Bank einen Gefallen zu tun, noch „besitzt“ jemand damit einen Kredit. Besser ist daher die Vokabel Darlehensvertrag, denn sie drückt das gleiche aus wie die Darlehensurkunde und ist für uns Unbedarfte leichter verständlich.
Die Darlehensurkunde (der Darlehensvertrag) gibt die zwischen den Parteien ausgehandelten Konditionen für die Rückführung des Darlehens an. Dieser Vertrag kann auf zwei verschiedenen Wegen zustande gekommen sein. Entweder gibt es einen Kunden, der dringend Geld benötigt und sich aus diesem Grund auf den beschwerlichen Weg zur Bank macht. Er beantragt also das Darlehen und ist auf die Darlehensbewilligung durch den Kreditgeber angewiesen. Der Vertrag kann aber auch durch das Angebot des Kreditgebers zustande kommen. Er preist im Schaufenster ein Schnäppchen an und lockt so den Kunden in seinen Tempel, der davon angetan ist. Hier sind die Annahme und das Zustandekommen also durch den Kunden bedingt.
Wie auch immer die Darlehensurkunde ins Leben gerufen wurde, sie wird folgende wichtige Daten enthalten: Zunächst einmal die Höhe des Darlehens, denn niemand wird sich eine Summe X leihen und dann gespannt sein, wie viel er bekommt. Natürlich möchte er auch wissen, wie lange er sich für das Darlehen knechten muss. Diese Frage wird ihm mit der Laufzeit beantwortet. Der anfängliche effektive Jahreszins und die Dauer, wie lange die Zinsfestschreibung besiegelt ist, interessieren ihn ebenso wie die Höhe der wann zu zahlenden Raten.
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