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Tilgungsaussetzung

Den Tilgungsersatz, oder – wie auch oft genannt – die Tilgungsaussetzung, ist ein Begriff, der in erster Linie mit der Baufinanzierung in Verbindung gebracht wird. Auch die Festhypothek taucht bisweilen als Term auf. Wie immer der Name auch sein mag, diese Art der Finanzierung unterscheidet sich wesentlich vom Annuitätendarlehen.

Bei der Tilgungsaussetzung werden während der gesamten Laufzeit nur die Zinsen aus der Darlehenssumme gezahlt. Eine direkte Tilgung erfolgt nicht. Selbstverständlich ist es bei jeder Art von Kredit möglich, die Tilgung auszusetzen. Damit ist hier jedoch keine Unterbrechung der Ratenzahlung für einen kleinen Zeitraum gemeint, weil z.B. gerade mal Geldknappheit herrscht. Was sonst darunter zu verstehen ist, erfahren Sie im Folgenden.

Kreditnehmern bieten sich verschiedene Möglichkeiten, ein Darlehen zurückzuzahlen. Es kann laufend getilgt werden, und dann handelt es sich dabei um eine Bartilgung. Wird das Darlehen oder der Kredit aber nicht mit laufenden Raten bis zum Ende einer festgesetzten Laufzeit zu Ende getilgt, liegt eventuell eine Tilgungsaussetzung vor. Im Bereich der Baufinanzierung könnte das heißen:

Wenn für die Finanzierung eine Tilgungsaussetzung gewählt wird, dann fallen über den gesamten Zeitraum der Finanzierung nur die Zinsen an. Eine Tilgung findet dabei überhaupt nicht statt, und die Restschuld – oder eher Anfangsschuld - bleibt über die gesamte Laufzeit gleich. Natürlich wird niemand in ferner Zukunft die Tilgung aus der Portokasse vornehmen. Das bedeutet, dass Beträge, die eigentlich dem Kreditgeber zufließen würden, in einen anderen Topf tropfen, damit sie am Ende der Laufzeit zwecks Tilgung zur Verfügung stehen. Zuzüglich zu den Zinsen wird also ein Beitrag X in den Tilgungsersatz investiert. Nach der vereinbarten Laufzeit von Darlehen und Tilgungsersatz wird das Darlehen aus den angesparten Leistungen getilgt. Dann ist der Kreditnehmer schuldenfrei.

Wie könnte so ein Topf aussehen, der die Raten auffängt?

Das könnte eine Kapital bildende Lebensversicherung oder eine Rentenversicherung mit Kapitalwahlrecht sein. Auch die fondsgebundene Lebensversicherung, ein (möglichst sicherer) Investmentfonds und Bausparverträge bieten sich dazu an.

Durch die Ratenzahlung in eine (beispielsweise) Lebensversicherung ist schon am Anfang genau festgelegt, wann das Darlehen sein Ende findet, was bei einer Finanzierung als Annuitätendarlehen nicht der Fall ist. Beim Annuitätendarlehen wird immer nur für eine gewisse Zeit eine Zinsfestschreibung vorgenommen, die nach Ablauf des Vertrags neu, vielleicht auch bei einem anderen Anbieter, verhandelt wird. Doch nicht nur die Laufzeit passt bei der Lebensversicherung auf den Monat genau, auch die Beiträge bleiben unverändert. Im Fall eines Annuitätendarlehens verringern sie sich jedoch.

Ein beträchtlicher Vorteil ist die Tatsache, dass bei einer Lebensversicherung als Beitragsprodukt die Zahlungen bei Tod der versicherten Person zum Erliegen kommen und damit eine Todesfallabsicherung einher geht. Mit der Zahlung aus der Lebensversicherung kann das Darlehen dann frühzeitig abgelöst werden. Finanzielle Probleme für die Hinterbliebenen sind damit kein Thema. Die Höhe der zu zahlenden Raten kann durch Jonglieren sogar gedrückt werden, denn wenn die Lebensversicherung auf das Leben von Kindern abgeschlossen wird, sind die Beiträge niedriger als bei älteren Personen.

Für wen eignet sich der Tilgungsersatz besonders?

Eigennutzer, die zugleich Ihre Familie absichern wollen, werden als Tilgungsersatz sicherlich eine Lebensversicherung heranziehen. Das spart eine zusätzliche Risiko-Lebensversicherung zur Absicherung der Restschuld ein. Auch Kapitalanleger und die Investition in gewerbliche Objekte können hier genannt werden, denn diese Gruppe kann die gleichbleibenden Zinsen steuerlich geltend machen. Die Steuervorteile verbessern die Rendite. Tilgungsaussetzung kann unter Umständen auch bei vermieteten Objekten sinnvoll sein.

Bei der Wahl der Tilgungsaussetzung ist folgendes unbedingt zu beachten: Um die Tilgung des Kredits zum Ende der Darlehenslaufzeit sicherzustellen, sollte bei Lebensversicherungen mit der garantierten Versicherungssumme kalkuliert werden. Kalkuliert das Kreditinstitut dagegen mit einer voraussichtlichen Ablaufleistung einschließlich Überschussbeteiligung, ist die vollständige Tilgung zum Ende der Laufzeit nicht gesichert. Wird die voraussichtliche Ablaufleistung der Lebensversicherung einschließlich Gewinnanteile (Überschussbeteiligung) nicht erreicht, kann ein Kreditinstitut im Hinblick auf eine entstandene Finanzierungslücke Sondertilgungen verlangen. Es bedarf sicher kaum der Erklärung, dass auch die Wahl des Investmentfonds keine sichere Sache ist, da es hier keine festgesetzte Ablaufleistung gibt. Höchstens mit dem Bausparvertrag kann noch als feste Nummer gerechnet werden.

Lebensversicherer bringen noch einen weiteren Vorteil ins Rennen: Die Versicherungsgesellschaften bieten ihr Geld für Baudarlehen in der Regel etwas günstiger anbieten als andere Geldgeber. Im Durchschnitt liegen diese Zinsen ca. 0,5 Prozent unter den banküblichen Konditionen. Nachteilig kann sich auswirken, dass Versicherungsunternehmen eine sehr niedrige Beleihungsgrenze ansetzen - etwa 40 bis 50 Prozent des Beleihungswertes. Fehlendes Geld muss daher von anderen Kreditgebern als nachrangiges Darlehen beschafft werden. Diese Nachrangstellung kostet aber extra in Form eines Zinsaufschlags, der die günstigen Konditionen des Versicherungsunternehmens vielleicht schluckt.

Zusammenfassung

Die Vorteile der Tilgungsaussetzung:

  • Wird das zu finanzierende Objekt gewerblich genutzt, können die Zinsen als Werbungskosten steuerliche Vorteile bringen. Es eignet sich deshalb gut für Kapitalanleger.
  • Es kann mit günstigeren Zinsen gerechnet werden, wenn das Darlehen aus dem Haus des Versicherers kommt. Todesfallschutz besteht ebenfalls in Höhe der Versicherungssumme.

Die Nachteile der Tilgungsaussetzung:

  • Das größte Problem ist in allen Fällen (außer dem Bausparvertrag) die nicht garantierte Ablaufleistung. Wenn diese nicht die Darlehenshöhe erreicht, bleibt Bedarf an Nachfinanzierung.
  • Es werden keine Schulden abgebaut. Sie bleiben dem Darlehensnehmer treu bis zum Schluss.
  • Nicht jede Lebensversicherung wird von jedem Geldgeber akzeptiert. Das muss vorher geklärt werden.
  • Je höher das Eintrittsalter, desto größer ist der Beitrag für die Lebensversicherung.

Alle Angaben ohne Gewähr. Dieser Beitrag wurde sorgfältig recherchiert und gibt einen bestimmten Sachstand wieder. Neuere Entwicklungen sind im Beitrag nicht berücksichtigt. Eine Haftung für Inhalte wird nicht übernommen.

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