Dispo-Abzocke: Es gibt auch Ausnahmen!
Verbraucherschützer monieren immer wieder die dreiste Zinspolitik der Banken: Obwohl sich die Kreditinstitute bei der Zentralbank für 1,0 Prozent Zinsen Geld leihen können, müssen ihre Kunden im Durchschnitt fast 12 Prozent für den Dispositionskredit ihres Girokontos bezahlen.
Die einzige Möglichkeit, die Verbrauchern angesichts solch unfairer Konditionen bleibt, ist der Wechsel des Girokontos. Denn nicht alle Banken zocken ihre Kunden ab. Mit der Skatbank, der DAB-Bank und der DKB-Bank finden sich drei (beispielhafte) Alternativen zur Hausbank.
Die Skatbank ist eine Direktbank und gehört zum genossenschaftlichen Bankensektor. Der Dispositionskredit bei dem Institut kostet 6,0 Prozent Zinsen im Jahr. Das Konto ist kostenfrei und erfordert keinen Mindestgehaltseingang. Auch sonstige Kostenfallen finden sich nicht: Die inkludierte EC-Maestro-Card ermöglicht kostenfreie Barverfügungen an bundesweit 18.600 Geldautomaten. Alle beleglosen Buchungen sind kostenfrei.
Wird das Konto als Gehaltskonto genutzt, werden Guthaben ab 1.500 Euro mit 1,0 Prozent im Jahr verzinst. Die Nutzung als Gehaltskonto wird darüber hinaus mit einer einmaligen Gutschrift in Höhe von 25 Euro für Neukunden belohnt. Zudem wird ab 1.000 Euro monatlichem Eingang auch eine kostenfreie Mastercard ausgestellt.
Eine weitere Dispo-Alternative ist das Girokonto der DAB-Bank. Die nach eigenen Angaben älteste deutsche Direktbank mit Sitz in München stellt ihren Kunden für in Anspruch genommene Teile des Kontokorrentkredites 6,95 Prozent im Jahr in Rechnung. Das Girokonto der DAB ist kostenfrei und erfordert dazu auch keinen Mindestgehaltseingang oder eine Mindesteinlage.
Im Leistungsumfang des Kontos sind alle gängigen beleglosen Buchungen sowie eine EC/Maestro-Card enthalten. Da die DAB zur HypoVereinsbank und damit zum Bankenverbund der Cash-Group gehört, kann mit der Karte an bundesweit 7.000 Automaten kostenfrei Bargeld bezogen werden.
Die Deutsche Kreditbank DKB, die zur bayrischen Landesbank gehört, verlangt von ihren Kunden 7,9 Prozent Zinsen für den Dispositionskredit. Auch hier ist das Konto ohne Mindestgehaltseingang kostenfrei. Im Leistungsumfang des Online-Kontos sind alle beleglosen Buchungen bereits enthalten. Kontoinhaber erhalten zudem eine EC/Maestro- und eine Kreditkarte (Visacard).
Die Visacard ist als Charge-Card konzipiert und wird über ein eigenes Konto abgerechnet, auf dem optional geparkte Guthaben mit 2,05 Prozent im Jahr besser verzinst werden als auf vielen Tagesgeldkonten anderer Banken. Mit der Visacard können Kontoinhaber rund um den Globus an mehr als einer Million Automaten kostenfrei Bargeld abheben.
Fazit: Es gibt keinen Grund, exorbitante Dispozinsen länger in Kauf zu nehmen. Wie auch bei Strom, Gas und Telekommunikation sollten Konsumenten Konsequenz zeigen und sich des Wettbewerbs bedienen.
(Stand November 2009)
Alle Angaben ohne Gewähr. Dieser Beitrag wurde sorgfältig recherchiert und gibt den Sachstand vom 12.11.2009 wieder. Neuere Entwicklungen sind im Beitrag nicht berücksichtigt. Eine Haftung für Inhalte wird nicht übernommen.
Über diesen Beitrag
Veröffentlicht am: 12.11.2009
Abrufe: 11088
Schlagwörter: Zinspolitik der Banken, Girokonto, Wechsel des Girokontos, Dispokredit, Direktbank
Ähnliche Beiträge:
→ Kritik von Verbraucherschützern: Santander Bank senkt Dispozins
Zurück zur Übersicht von creditolo Aktuell