Altersarmut? Privatinsolvenzen bei der Generation 60+ häufen sich

Die Zahl der Privatinsolvenzen in der Generation 60+ nimmt zu. Wie Wirtschaftsauskunftei Bürgel unter Berufung auf eigene Untersuchungen meldet, stieg die Zahl der Insolvenzen in der Altersgruppe im vergangenen Jahr um 6,7 % gegenüber 2010. In absoluten Zahlen stieg die Zahl der Privatinsolvenzen bei über 60 jährigen von 9532 auf 10.173.

59,5 % der Insolvenzen entfielen auf Männer, 40,5 % auf Frauen. Frauen holen in dieser Altersgruppe allerdings auf. Während die Zahl der Pleiten unter Männern im letzten Jahr um 3,3 % zunahm, stieg sie bei Frauen um 12,3 % an. Der Studie zufolge finden sich in der Entwicklung zum Vorjahr gravierende regionale Unterschiede.

In Bremen stieg die Zahl der Insolvenzen von Personen über 60 Jahren um 20 %. In Hessen nahm sie um 19,4 % und in Nordrhein-Westfalen um 17,6 % zu. In Thüringen betrug der Anstieg 16,1 % und in Rheinland-Pfalz 13,9 %. Nicht in allen Bundesländern stieg die Zahl der Insolvenzen. In fünf Bundesländern ging sie sogar zurück. Ganz vorn lag hier Schleswig-Holsteiner mit einem Rückgang um 9,7 %.

Betroffen sind Bürgel zufolge vor allem Arbeitnehmer mit einem geringen Einkommen. Insbesondere unter den betroffenen Frauen finden sich demzufolge viele, die geringfügig beschäftigt sind, in Teilzeit arbeiten oder ihr Geld in einem befristeten Angestelltenverhältnis verdienen. Ein weiterer Grund für die Zunahme der Privatinsolvenzen ist das sinkende Rentenniveau. Auch Arbeitslosigkeit und Niedriglöhne wurden als Ursache genannt.

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