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Verbraucherschützer: Bausparkassen rechnen Kombikredite schön

Die tatsächlichen Kosten von Kombikrediten liegen um bis zu 50 Prozent höher als von Banken und Bausparkassen angegeben. Darauf macht die Stiftung Warentest in ihrer Februar-Ausgabe von "Finanztest" aufmerksam. Die Verbraucherschützer monieren, dass in den ausgewiesenen Effektivzinssätzen die Zinsdifferenz zwischen Bausparvertrag und Vorausdarlehen nicht berücksichtigt wird.

Bei Kombikrediten wird ein Immobilienkredit aufgenommen und gleichzeitig ein Bausparvertrag abgeschlossen. Die Bausparsumme entspricht dem Kreditbetrag, so dass das Darlehen am Ende der Sparphase auf einen Schlag getilgt werden kann. Anfangs leisten Kreditnehmer parallel die Zinsen für den Vorauskredit und die Einzahlungen in den Bausparvertrag. In der zweiten Phase der Finanzierung werden die Raten des Bauspardarlehens gezahlt.

Effektivzins der Gesamtfinanzierung höher als ausgewiesen


Banken und Bausparkassen führen – vollkommen gesetzeskonform – sowohl den Effektivzins des anfänglich ausbezahlten Immobilienkredits als auch des Bauspardarlehens an. Verbraucher verkalkulieren sich nach den Erfahrungen der Stiftung Warentest häufig: "Die meisten Kunden glauben, der Effektivzins des Kombikredits liege über die gesamte Laufzeit gesehen etwa in der Mitte der beiden Effektivzinsen (...)", wird Hartmut Schwarz von der Verbraucherzentrale Bremen zitiert.

In Wahrheit übersteige der kombinierte Effektivzins beider Finanzierungsbausteine fast immer die einzelnen Effektivzinssätze. Die Anbieter verzichteten bei der Zinsberechnung auf die Berücksichtigung der Bausparverträge. Damit werden ein substanzieller Nachteil des Finanzierungsprodukts kaschiert: In der Einzahlungsphase erhalten Kreditnehmer für die im Bausparvertrag anwachsenden Guthaben sehr viel geringere Zinssätze als gleichzeitig für den Immobilienkredit zu zahlen seien. Der Effekt wird durch Abschluss- und Kontoführungsgebühren von Bausparverträgen verstärkt.

Zinsdifferenz und Gebühren treiben tatsächliche Kosten


Die Stiftung Warentest führt als marktübliches Angebot einen Kombikredit einer deutschen Großbank über 100.000 Euro mit einer Laufzeit von knapp 25 Jahren an. Für den Immobilienkredit mit einer Laufzeit von 15 Jahren wurde ein Effektivzins in Höhe von 3,25 Prozent angegeben. Der ausgewiesene Effektivzins für das Bauspardarlehen mit neun Jahren und sechs Monaten Laufzeit belief sich auf 2,98 Prozent. Beide Zinssätze wurden für sich genommen vollständig korrekt ermittelt. Dennoch errechnete die Stiftung Warentest für die gesamte Finanzierung einen Effektivzins von 4,05 Prozent. Der Zinssatz lag damit über den Konditionen für vergleichbare Immobilienkredite.

Die Verbraucherschützer zogen ein ernüchterndes Fazit: "Der Effektivzins der Kombikredite lag im Schnitt mehr als 20 Prozent über den Effektivzinsen, die Bausparkassen und Banken für das Vorausdarlehen und das Bauspardarlehen angaben. Mitunter klaffen Schein und Wirklichkeit um fast 50 Prozent auseinander - eine systematische Verbrauchertäuschung und Wettbewerbsverzerrung zulasten klassischer Bankdarlehen".

Gemeinsamer Effektivzins bei Kombikrediten mit Riester-Förderung


Wird ein Kombikredit mit der staatliche Riester-Förderung kombiniert sind Banken und Bausparkassen anders als bei "freien" Angeboten laut Gesetz zur Angabe eines gemeinsamen Effektivzinssatzes verpflichtet. Die Verbraucherschützer erinnern in ihrem Beitrag an die Auffassung der damaligen Bundesregierung, nach der die Kenntnis der tatsächlichen Darlehenskosten ohne gemeinsamen Effektivzins nicht möglich sei und kritisieren zugleich die bis dato ausgebliebene Ausweitung der Vorschrift auf alle Kombikredite.

Frank-Christian Pauli vom Verbraucherzentrale Bundesverband erhofft sich von der neuen Bundesregierung Verbesserungen: "Innerhalb der nächsten beiden Jahre muss die Bundesregierung die neue EU-Richtlinie für Immobilienkredite umsetzen. Das wäre die passende Gelegenheit, auch bei Kombikrediten für mehr Transparenz zu sorgen".

Alle Angaben ohne Gewähr. Dieser Beitrag wurde sorgfältig recherchiert und gibt den Sachstand vom 31.01.2014 wieder. Neuere Entwicklungen sind im Beitrag nicht berücksichtigt. Eine Haftung für Inhalte wird nicht übernommen.

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Veröffentlicht am: 31.01.2014

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Schlagwörter: Verbraucherschützer, Bausparkassen rechnen Kombikredite schön, tatsächlichen Kosten höher

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