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Zu alt für Darlehen und Ratenzahlung?

Die Generation 60+ und 70+ erfährt häufig Altersdiskriminierung bei der Kreditvergabe. Wer ein bestimmtes Alter erreicht hat, erhält bei manchen Banken tatsächlich keinen Kredit. Die immergleichen Ratschläge im Internet helfen da nicht weiter. Und die Antidiskriminierungsstelle auch nicht.

Wer im Alter von 60+, 70+ oder 75+ einen Kredit beantragt und trotz guter Bonität eine Ablehnung erhält, glaubt häufig an Altersdiskriminierung. Banken, so die dann geäußerte Vermutung, vergeben Kredite nur bis zu einem bestimmten Alter. Diese Vermutung trifft leider häufig zu.

Die Generation 60+ und 70+ erfährt häufig Altersdiskriminierung bei der Kreditvergabe. Zu alt für Darlehen und Ratenzahlung?
Die Generation 60+ und 70+ erfährt häufig Altersdiskriminierung bei der Kreditvergabe. Zu alt für Darlehen und Ratenzahlung?

In Österreich hat sich bereits der Gesetzgeber des Themas angenommen - bislang allerdings nur im Bereich der Immobilienkredite. Die Gesetzesänderung sieht vor, dass Banken die Kreditvergabe nicht nur deshalb verweigern dürfen, wenn die Tilgungsdauer die statistische Lebenserwartung übersteigt.

Ärztin erhält keinen Kredit - weil die Bank vom Renteneintritt ausgeht

Doch auch in Deutschland hat das Thema die Politik erreicht. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes etwa berichtet von einem Musterfall. In diesem Fall will eine 62-jährige Ärztin eine Eigentumswohnung kaufen und dafür einen Volltilgungskredit mit zehn Jahren Laufzeit aufnehmen.

Die Bank verwies jedoch darauf, dass der Renteneintritt nur noch wenige Jahre entfernt sei und die Ärztin die hohen Raten dann nicht mehr bezahlen könne. Das Institut verwies auf seine Richtlinien, denen zufolge keine Volltilgungskredite an Kreditnehmer vergeben werden, die während der Vertragslaufzeit das Rentenalter erreichen.

Die persönlichen Umstände der Ärztin wurden gar nicht geprüft. Diese hatte nicht vor, demnächst in Rente zu gehen - und wollte stattdessen mindestens bis zum 72. Lebensjahr weiterarbeiten. Die Ärztin wandte sich an die Antidiskriminierungsstelle des Bundes.

Rechtliche Lage noch unklar

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verbietet Benachteiligungen wegen des Alters. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes sieht das „Diskriminierungsmerkmal“ im Fall der Ärztin eindeutig betroffen. Die Behörde erläutert:

Der Schutz des AGG erstreckt sich dabei grundsätzlich auch auf den Abschluss von bestimmten Verträgen - jedenfalls wenn ein sogenanntes Massengeschäft oder ein damit vergleichbares Geschäft vorliegt.

Aber: Die Rechtsprechung hat bislang nicht abschließend geklärt, ob Darlehensverträge als solche Massengeschäfte einzustufen sind. In der Begründung zum AGG wird ausdrücklich erwähnt, dass Kreditgeschäfte auf einer individuellen Risikoprüfung beruhen und daher keine Massengeschäfte seien.

Es gibt aber auch Gegenstimmen. So kann - nach Ansicht des Amtsgerichts München - Krediten nicht generell die Eigenschaft als Massengeschäft abgesprochen werden. So sei es nicht statthaft, einer solventen Person einen Kredit nur wegen durch das AGG geschützter Merkmale zu verweigern. Kredite würden gegenüber einem nicht bekannten und nicht eingrenzbaren Personenkreis beworben, was für ein Massengeschäft spreche. Ob die Meinung der Amtsrichter ausreicht, um die Chance auf einen Kredit zu erhöhen? Wohl eher nicht.

Die juristischen Details helfen Verbrauchern im Zweifel wenig. Es sehr unwahrscheinlich, dass es gelingt, eine Kreditvergabe einzuklagen oder aufgrund einer wegen Alters erfolgten Ablehnung eine Entschädigung zu erhalten.

Tipps im Internet helfen wenig

Leider helfen auch die immergleichen Ratschläge im Netz wenig, wenn im Alter von Ü60, Ü65, Ü70 oder auch Ü75 ein Kredit beantragt und dann abgelehnt wird. Im Netz heißt es dann, Kreditinteressenten sollten für genügend Sicherheiten sorgen, sich auf kleinere Beträge und kürzere Laufzeiten beschränken oder den Kredit zusammen mit jemand anderem beantragen. Darauf dürften die meisten Betroffenen wohl selbst kommen.

Häufig wird interessanterweise auch vorgeschlagen, eine Restschuldversicherung abzuschließen, die das Ausfallrisiko der Bank trägt. Diese Policen sind jedoch nicht nur ausgesprochen teuer - sondern spätestens ab 65 auch gar nicht mehr erhältlich.

Der Weg zum Kredit für die Generation 60+ führt deshalb weder über Antidiskriminierungsklagen noch über oberflächliche Ratgeber im Netz.

Es ist sehr viel einfacher: Der Kreditantrag muss bei der richtigen Bank bzw. dem richtigen Vermittler gestellt werden.

SCHUFA Daten belegen: Ältere zahlen Kredite zuverlässiger zurück

Zunächst einmal ist festzuhalten: Einen sachlichen Grund für die Diskriminierung älterer Kreditantragsteller gibt es nicht. Die SCHUFA betreibt ein umfangreiches Monitoring des deutschen Kreditmarktes. Dazu gehört auch die laufende Auswertung der Rückzahlungsquoten - und zwar auch aufgeschlüsselt nach verschiedenen Altersgruppen.

Ein Blick auf den SCHUFA Kreditkompass 2022 belegt die Zuverlässigkeit der Ü60 recht deutlich. Hier werden die Rückzahlungsquoten der Jahre 2019-2021 für verschiedene Altersgruppen dokumentiert.

In der Altersgruppe 60-64 Jahre lag die Rückzahlungsquote 2021 demnach bei 98,4 % (in den beiden Vorjahren bei 98,5 %). Lediglich in der Altersgruppe der 55 bis 59-jährigen lag die Rückzahlungsquote mit 98,6 % minimal höher. In der Altersgruppe der 50 bis 54-jährigen lag die Quote bei 98,4 % und damit auf demselben Niveau wie bei den 60 bis 64-jährigen. In allen Altersgruppen darunter jedoch liegt die Quote niedriger - etwa bei lediglich 97 % bei den 25 bis 29-jährigen oder 97,8 % bei den 40 bis 44-jährigen.

Auch für die Altersgruppen 65-74 Jahre sowie Kreditnehmer im Alter von mindestens 74 Jahren (detaillierter schlüsselt es die SCHUFA nicht auf) lassen sich außerordentlich starke Rückzahlungsquoten von 98,5 % bzw. 98,4 % feststellen. Die höheren Altersgruppen liegen durchweg über dem Bundesdurchschnitt.

Kredite für die Generation 65+ gibt es - nur nicht überall

Aus Sicht der Banken wäre es fahrlässig, diese zuverlässige Zielgruppe von der Kreditvergabe auszuschließen. Und tatsächlich zeigt ein Blick auf die SCHUFA Daten, dass dies auch nicht bei allen Banken passiert.

Denn: Es gibt Statistiken über die Kreditaufnahme auch in den Altersgruppen 65+. So liehen sich Kreditnehmer im Alter von 65-74 Jahren im Jahr 2021 im Durchschnitt 15.626 EUR. Bei Kreditnehmern ab 75 Jahren waren es 13.225 EUR. Es gibt also - ausdrücklich auch für die Generation 75+ - einen lebendigen und funktionierenden Markt für Ratenkredite.

Wie passt dies zu den Klagen vieler Verbraucher über Altersdiskriminierung bei der Kreditvergabe? Die Antwort ist recht einfach: Manche Banken lehnen die Generation 60+, 65+ oder X+ ab, andere nicht. Ob eine Kreditanfrage Erfolg hat, hängt somit nicht primär von Alter, sondern von der Bank ab, bei der angefragt wird.

Hier zeigt sich die Generation 60+ deutlich zurückhaltender als jüngere Jahrgänge. Auch das lässt sich aus Daten der SCHUFA herauslesen. Die Auskunftei ermittelt die Anzahl der Kreditkonditionenanfragen pro tatsächlich vergebenem Ratenkredit: Je höher diese Zahl, desto intensiver vergleichen Verbraucher verschiedene Kredite.

In der Altersgruppe der 20 bis 29-jährigen wurden durchschnittlich 5,1 Konditionenanfragen pro Kredit gestellt. In der Altersgruppe der 60 bis 64-jährigen sind es noch 2,8 Anfragen, bei 65-69 Jahre alten Kreditinteressenten2,6 Anfragen und bei den 70-74 Jahre alten bzw. mindestens 75 Jahre alten Kreditnehmern 2,2 bzw. 2,0 Anfragen pro Kredit.

Kredit und Altersdiskriminierung: Was sagt die creditolo Praxis dazu?

Bei uns werden Kreditanfragen nicht aus Altersgründen abgelehnt. Das hat einen einfachen Grund: Wir kennen die Annahmekriterien der Banken. Wenn Sie als unser Kunde zum Beispiel 72 Jahre alt sind und wir von einer bestimmten Bank wissen, dass dort eine Altersgrenze von zum Beispiel 70 Jahren gilt, wählen wir automatisch eine andere Bank aus, bei der die Kreditvergabe auch mit 72 möglich ist.

Tatsächlich haben viele Banken in den vergangenen Jahren erkannt, dass die Generation 60+ eine ausgesprochen wertvolle und zuverlässige Kundengruppe darstellt. Diese Erkenntnis ist noch nicht zu allen Banken durchgedrungen. Einige Institute ziehen nach wie vor Altersgrenzen - aus unserer Sicht zu ihrem eigenen Schaden.

Alle Angaben ohne Gewähr. Dieser Beitrag wurde sorgfältig recherchiert und gibt den Sachstand vom 29.09.2023 wieder. Neuere Entwicklungen sind im Beitrag nicht berücksichtigt. Eine Haftung für Inhalte wird nicht übernommen.

Kommentare zu diesem Beitrag

Karl Ludwig Ferdinand M. schrieb am 11.01.2024 um 20:22 Uhr:
Wenkn ich mich einschätze. Bin 78 Jahre alt. Habe die Gene von miener Mutter, die ist mit 97 Jahre gestorben, da kann ich noch viel unternehmen. Grüsse sendet
KLF genannt Sammy (von Samson)

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Über diesen Beitrag

Veröffentlicht am: 29.09.2023

Abrufe: 2357

Schlagwörter: Generation 60+, 70+, zu alt für Kredit, Altersdiskriminierung, Kreditvergabe

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