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Lieferantenkredit

Lieferantenkredit ist ein kurzfristiger Kredit, den ein Lieferant seinem Kunden in Form eines Zahlungszieles bzw. einer Stundung der Zahlung einräumt. Häufig handelt es sich hierbei um einen so genannten Buchkredit, d.h. eine in unverbriefter Form gewährte Zusage des Lieferanten, mit einer späteren Zahlung einverstanden zu sein.

Häufig ist der Lieferantenkredit eine Gefälligkeit des Warenlieferanten an seinen Kunden, den Abnehmer. Der Lieferant übergibt die Ware, ohne dafür sofort Bargeld zu verlangen. Stattdessen räumt er ein Zahlungsziel ein, bis zu dessen Ablauf die Summe zu begleichen ist. Das Zahlungsziel beträgt meist 30 bis 90 Tage. Zahlt der Abnehmer früher, darf er häufig einen Skontosatz abziehen (lat. Skonto = Abzug). In der Regel bleibt die Ware solange Eigentum des Lieferanten, bis sie vollständig bezahlt ist.

In seiner Eigenschaft tritt der Lieferantenkredit als übliche Form der Finanzierung des Warenumschlags zutage und ist neben kurz- und langfristigen Bankfinanzierungen die zweitwichtigste Finanzierungsform für mittelständische Unternehmen. Das Einräumen eines Lieferantenkredits kann erfolgen:

- in unverbriefter Form ( Buchkredit; sehr häufig); - in verbriefter Form als Schuldwechsel oder Akzeptkredit. In dieser Art taucht er auch gerne als Wechseldiskontkredit auf.

Der einen Lieferantenkredit Einräumende gewährt seinen Kunden zwar Kredit. Dieser ist aber nicht als Bankkredit anzusehen, da für die Einräumung eines Kredits für eigene Handelswaren keine Zulassung als Kreditinstitut bzw. Finanzdienstleister im Sinne des Kreditwesengesetzes erforderlich ist. Kleine und mittlere Unternehmen planen den Lieferantenkredit daher auch gerne in ihre Finanzierung mit ein, die dann gewöhnlich wie folgt aussieht: 25 % Lieferantenkredit, 25 % Bankfinanzierungen, 10 % Darlehen Dritter, 10 % übriges Fremdkapital, 30 % Eigenkapital.

Räumt ein Lieferant einen Lieferantenkredit ein – dies ist meist auf der Rechnung dokumentiert – handelt es sich um einen freiwilligen Lieferantenkredit. Allerdings sind nicht alle Lieferantenkredite freiwillig. Entsteht Zahlungsverzug durch einen säumigen Zahler, kann der Lieferantenkredit auch schon mal unfreiwillig sein.

Wir haben oben behauptet, dass der Lieferantenkredit eine Gefälligkeit des Lieferanten ist. Haben wir damit nicht über das Ziel hinausgeschossen? Schauen wir mal nach.

Auf Rechnungen, die einen Lieferantenkredit einräumen, ist häufig folgender oder ähnlicher Wortlaut zu finden: "Bei Zahlung innerhalb von 10 Tagen 2% Skonto, bis 30 Tage Zahlung netto Kasse". Das heißt: Zahlt der Kunde seine Rechnung innerhalb von 10 Tagen, darf er 2% vom Rechnungsbetrag abziehen. Das bringt zunächst einmal freudige Bewegung in die Mundwinkel. Bei näherem Hinsehen ist der Lieferantenkredit jedoch ein verdammt teurer Spaß. 2% in 10 Tagen? Das macht satte 45% Jahreszinsen aus. Dieser Zinssatz ist ein vom Staat geduldeter Wucher, und er lässt die eigentlich mehr als üppigen banküblichen Überziehungszinsen von um die 15% geradezu als Schnäppchen erscheinen. Die 2% Skonto legt der Lieferant nämlich nicht von seiner eigenen Tasche drauf, sondern hat sie bereits in den Preis hineingerechnet. Große Rechnungen, die zum Beispiel ein Unternehmen zu begleichen hat, können daher wesentlich günstiger finanziert werden, wenn das Konto mal kurzfristig überzogen wird. Es rechnet sich, mal für ein paar Tage nur 15% Jahreszinsen als 45% (am besten vorher die Bank fragen).

Selbstverständlich hat auch der Lieferantenkredit seine Vorteile, weshalb er in der Wirtschaftspraxis auch oft und gerne Anwendung findet. Er steht in gleichen Moment zur Verfügung, in dem die Schuld entsteht und muss nicht erst beantragt und eingeräumt werden. Selbst nach der Bonität wird mitunter nicht gefragt. Außerdem besticht er durch bequeme Handhabung, denn viele bankübliche Formalitäten entfallen, oft sogar die gesonderte Kreditwürdigkeitsprüfung.

Da diesen Vorteilen jedoch ein gravierender Nachteil gegenübersteht, sollte die Inanspruchnahme des Lieferantenkredits geprüft werden. Das ist auf jeden Fall der oben beschriebene Wucherzins. Die Zahlung zu einem Zeitpunkt unter Abzug von Skonti darf nicht darüber hinweg täuschen, dass es sich um Schuldzinsen handelt, denn diese sind bereits Preis enthalten und müssen gezahlt werden, wenn die Rechnung ohne Skonto beglichen wird. Müssen Sie dennoch aus irgendwelchen Gründen einen Lieferantenkredit in Anspruch nehmen, sollten Sie wenigstens die Zahlungsfrist neu verhandeln – ohne Aufschlag, versteht sich. Vielleicht räumt Ihnen der Lieferant ja 150 Tage ein, anstatt nur 90?

Alle Angaben ohne Gewähr. Dieser Beitrag wurde sorgfältig recherchiert und gibt einen bestimmten Sachstand wieder. Neuere Entwicklungen sind im Beitrag nicht berücksichtigt. Eine Haftung für Inhalte wird nicht übernommen.

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