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Corona: Kredite immer noch in der Krise?

Man möchte das C-Wort eigentlich gar nicht mehr aus- oder ansprechen. Viel zu oft wurde dieses Wort in den vergangenen Wochen und Monaten genannt und zitiert. Und auch wir kamen nicht umhin, das C-Wort zu benutzen, als Erklärung dafür, was sich in jüngster Zeit auf dem Kreditmarkt ereignet hat.

Dieser vorliegende Lagebericht soll die Fortsetzung unserer vergangenen Berichterstattung zu diesem Thema sein. Und auch wenn wir es gern vermeiden wollen, um die Nennung von Corona kommen wir auch hier nicht umhin.

Es geht uns um die derzeitigen Auswirkungen der Corona-Krise auf Kredite. Wir tragen alle uns bekannten Zahlen und Entwicklungen zusammen.

Corona - Kredite immer noch in der Krise?
Corona - Kredite immer noch in der Krise?

Welche aktuellen Daten gibt es zum Kreditmarkt?

Es gibt Daten über neue Kreditverträge vom Statistischen Bundesamt. Demnach ging die Zahl der neuen Kreditverträge im Zuge der Krise deutlich zurück. Erstmals klar erkennbar wird der Rückgang in Kalenderwoche 13. In dieser Zeit wurden 9,1 % weniger Kredite vergeben als im Vorjahr. In der KW 14 folgte der Rückgang um 19,7 %, in KW 15 um 28,5 %.

Den bisher stärksten Rückgang gab es in KW 16 mit 36,7 %. Auch in den beiden folgenden Kalenderwochen 17 (-36 %) und 18 (-35,7 %) brach der Kreditmarkt stark ein. Ab Kalenderwoche 19 könnte sich eine Erholung abzeichnen – hier belief sich der Rückgang auf „nur noch“ 31,0 %. Neuere Daten liegen noch nicht vor.

Nicht ganz klar ist, zu welchen Teilen sich dieser Rückgang auf Angebot und Nachfrage verteilt. Ein wesentlicher Teil der Bevölkerung kommt als Kreditnehmer nicht mehr infrage, weil Annahmerichtlinien nicht erfüllt sind. Gleichzeitig dürften viele potenzielle Kreditinteressenten im Angesicht der Krise ihre Pläne erst einmal zurückgestellt haben.

Es zeigt sich in den Zahlen des statistischen Bundesamtes aktuell aber auch eine Entspannung und eine leichte Zunahme der Kreditvergaben.

Wir wirkt sich Corona auf die Zinsen von Ratenkrediten aus?

Brandaktuelle Daten zur allgemeinen Zinsentwicklung im deutschen Kreditgeschäft gibt es leider noch nicht. Die letzten breit erhobenen Daten stammen aus der MFI Zinsstatistik der Deutschen Bundesbank. Diese liefert Daten bis Ende März. Die Zinssätze für April werden voraussichtlich erst am 5. Juni veröffentlicht.

Bei Krediten mit variablem Zinssatz oder einer Laufzeit bis zu einem Jahr lag der durchschnittliche Zinssatz laut MFI Zinsstatistik bei 8,46 %. Dies ist etwas weniger als in den Vormonaten (Februar 8,58 % und Januar 8,94 %).

Bei Ratenkrediten mit 1-5 Jahren Laufzeit belief sich der Zinssatz auf 4,57 %. Dies entspricht einem gewissen Anstieg gegenüber den Vormonaten (Februar 4,41 % und Januar 4,45 %). Dies ließe sich auf den ersten Blick als kleine Tendenz in Richtung höherer Zinsen deuten.

Diese Tendenz wird durch den langen Laufzeitbereich allerdings nicht bestätigt. Bei Krediten mit mehr als fünf Jahren Laufzeit lag der durchschnittliche Zinssatz im März bei 6,26 %. Dies bedeutet einen moderaten Rückgang gegenüber den Vormonaten (6,34 % im Februar und 6,58 % im Januar).

Die Daten der Deutschen Bundesbank belegen derzeit keinen, durch die Corona-Krise begründeten, Trend bei den Zinsen. Allerdings werden erst die Daten im April echte Aussagekraft besitzen. Es ist unwahrscheinlich, dass Banken in großer Zahl bereits im März auf die neue Situation reagiert haben.

Da die Daten der Bundesbank noch etwas auf sich warten lassen, haben wir einen Blick auf Zinsänderungen der letzten Wochen geworfen. Auch hier lässt sich kein ganz klarer Trend erkennen.

Ein Anbieter (netbank) hat das Geschäft mit Ratenkrediten ganz eingestellt. Ein weiterer Anbieter (Degussa Bank) hat die Mindestkreditsumme auf 5000 EUR verdoppelt und Laufzeiten unter 24 Monaten aus dem Programm genommen. Eine weitere Bank erhöhte die Spanne der bonitätsabhängigen Zinssätze. Diese reichten von 1,95 % bis 9,49 % (zuvor 1,75 % bis 8,49 %).

Es gab jedoch auch mehrere Banken mit Zinssenkungen. Dazu gehören zum Beispiel comdirect, ING, DKB und SKG Bank.

Wie wirkt sich die Krise auf die Annahmerichtlinien aus?

Die Annahmerichtlinien werden tendenziell strenger. Dies betrifft die Einkommensprüfung/Haushaltsrechnung ebenso wie SCHUFA Scorewerte. Einige Banken akzeptieren die untersten bislang zugelassenen Scoreklassen nicht mehr. Andere Banken verlangen Kontoauszüge von mehreren Monaten, ein höheres Einkommen bzw. höhere Überschüsse in der Haushaltsrechnung.

Dass es häufiger Berichte über abgelehnte Kredite gibt, muss allerdings nicht an den Annahmerichtlinien liegen. Viele Antragsteller dürften durch die Corona-Krise in eine Situation geraten sein, in der auch zuvor kein Kredit möglich war. Dies gilt etwa bei Kurzarbeit, ausgesprochenen Kündigungen oder dem Bezug von Arbeitslosengeld.

Viele Banken haben Arbeitnehmer aus bestimmten Branchen ganz von der Kreditvergabe ausgeschlossen. Dies betrifft etwa Angestellte aus den Bereichen Gastronomie, Hotellerie, Reisen, Events und Kultur. Banken fürchten hier Ausfallrisiken besonders.

Wer erhält Kredite wegen Corona besonders schwer?

Besonders schwierig ist die Kreditvergabe im Moment für Selbstständige und Freiberufler. Unseren eigenen Daten zufolge geht es hier um Rückgänge von 90 % und mehr. Die Kreditvergabe ist in diesem Bereich fast zum Erliegen gekommen.

Selbstständige und Freiberufler erhalten generell nur bei wenigen Banken Kredit. Außerdem fallen die Zinsen oft höher aus. Banken fürchten ein größeres Kreditausfallrisiko. In der aktuellen Situation dürften viele Selbstständige die Annahmerichtlinien nicht mehr erfüllen. Banken verlangen neben Steuerbescheiden zumeist auch aktuelle betriebswirtschaftliche Auswertungen. Zeigt sich ein deutlicher Umsatzrückgang, führt dies fast immer zu einer Ablehnung.

Kredite in der Krise .. Haben Sie Fragen?

Sprechen Sie uns bitte an. Jederzeit, kostenfrei und unverbindlich. Sie haben folgende Kontaktmöglichkeiten:


Vorsorglich einen Kredit aufnehmen: Lohnt sich das?

Wir kennen es aus eigener Erfahrung: Manche Verbraucher überlegen, vorsorglich einen Kredit aufzunehmen. Der Gedanke: Solange das Einkommen durch die Krise nicht betroffen ist, lässt sich Liquidität vorsorglich beschaffen. Wird der Kredit dann doch nicht benötigt, lässt er sich durch eine Sonderzahlung tilgen.

Gegen diese Überlegung spricht grundsätzlich nichts. Bedenken Sie aber, dass Sie im Falle eines Jobverlustes über ein verringertes Einkommen verfügen. Können Sie mit diesem den Kredit nicht mehr bedienen, folgt die Kündigung der Bank mit allen negativen Konsequenzen wie zum Beispiel einem SCHUFA Eintrag und einer Zwangsvollstreckung.

Was tun, um die Anforderungen der Banken zu erfüllen?

Viele potenzielle Kreditnehmer sind durch die Krise nicht mehr kreditwürdig. Einige haben ihren Arbeitsplatz verloren. Aus der Arbeitslosigkeit heraus ist in der Regel keine Kreditvergabe möglich. Mit einer Anstellung ändert sich dies – allerdings nicht sofort.

Die meisten Banken verlangen ein seit sechs Monaten bestehendes und unbefristetes Anstellungsverhältnis. Wer also im April seinen Job verliert und im August neu startet, ist erst im Frühjahr 2021 wieder kreditwürdig. Es gibt allerdings einige Banken, bei denen bereits ein Monat beim derzeitigen Arbeitgeber reicht. Sprechen Sie uns dazu einfach an! In Zeiten der Krise sehen Banken bei den Kontoauszügen sehr genau hin. Deshalb ist es wichtig, dass sich auf den Kontoauszügen keine belastenden Vorfälle finden. Dazu gehören Rücklastschriften mangels Deckung und abgelehnte Zahlungsaufträge. Auch eine Überziehung des Kontos über den vereinbarten Rahmen hinaus kann zu einer Ablehnung führen.

Keine Liquiditätsklemme – sagt jedenfalls Standard Chartered

In der Finanz- und Wirtschaftskrise vor gut zehn Jahren befürchteten Ökonomen eine Kreditklemme. Dies lässt sich bislang so nicht konstatieren. Ein Beispiel dafür ist die britische Großbank Standard Chartered. Diese hat eigenen Angaben zufolge das Kreditvolumen bei Unternehmenskunden in Kontinentaleuropa um rund 20 % ausgebaut. Es sei noch genügend Puffer vorhanden. Alle Liquiditätsanfragen von Bestandskunden seien positiv beschieden worden.

Die Bank berichtet zudem, dass es anfangs sehr großes Interesse an Darlehen der bundeseigenen KfW gegeben habe. Letztlich sei es jedoch zu relativ wenigen Abschlüssen gekommen. Es hätten sich wieder mehr Alternativen eröffnet. Die Einschätzung der Standard Chartered Bank spricht damit klar gegen eine Kreditklemme.

Die Bank rechnet auch nicht mit größeren Kreditausfällen. Allerdings besteht der Kundenkreis vor allen Dingen aus DAX 30 und MDAX Unternehmen.

Was ist mit Immobilienkrediten?

Bei Immobilienkrediten lässt sich den Daten des Statistischen Bundesamtes interessanterweise ein Anstieg konstatieren. In der Kalenderwoche 2019 stieg die Zahl der neuen Hypothekenverträge um rund 15 %. Auch in den beiden Vorwochen hatte es eine erhöhte Abschlusszahl gegeben – nachdem das Geschäft in der Zeit zuvor eher mau lief. Woran liegt dies? In der Krise wurden kaum Immobiliengeschäfte abgeschlossen – schon allein mangels Besichtigungs- und Notarterminen.

Plausibel ist, dass diese zusätzlichen Hypothekenkredite auf Kredite der KfW entfallen. Die Staatsbank hat in den ersten drei Monaten des Jahres deutlich mehr Kredite vergeben als im Vorjahr. Das Fördervolumen stieg – bezogen auf einen Zeitpunkt im frühen Stadium der Krise – von 16,9 auf 19,8 Milliarden EUR. Wie die KfW mitteilte, habe es vor allem im Bereich energieeffizientes Bauen und Sanieren eine erhöhte Nachfrage geben. Dies deutet darauf hin, dass einige Immobilienbesitzer die Krise zum Anlass genommen haben, ihr Eigenheim zu sanieren.

Corona ist - vor allem in der Realwirtschaft - bei weitem noch nicht überwunden. Die Auswirkungen werden noch lange anhalten. In dieser außergewöhnlichen Zeit sind konsequente und vorausschauende Entscheidungen besonders wichtig. Bitte bleiben Sie bei allen Entscheidungen besonnen – und bleiben Sie vor allem weiter gesund!

Alle Angaben ohne Gewähr. Dieser Beitrag wurde sorgfältig recherchiert und gibt den Sachstand vom 09.06.2020 wieder. Neuere Entwicklungen sind im Beitrag nicht berücksichtigt. Eine Haftung für Inhalte wird nicht übernommen.

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Veröffentlicht am: 09.06.2020

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Schlagwörter: Corona-Krise, Kredite, Auswirkungen, Zahlen und Entwicklungen

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