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Buy Now, Pay Later: Gefährliche Schatten-Kredite ruinieren SCHUFA-Bonität

Buy Now, Pay Later: Der moderne Rechnungskauf gefährdet die Bonität von Millionen Verbrauchern. Die SCHUFA warnt bereits vor dem Modell. Wer nicht aufpasst, stimmt sogar beim Pizzabestellen einer Bonitätsprüfung zu.

Buy Now, Pay Later: Der moderne Rechnungskauf gefährdet die Bonität von Millionen Verbrauchern. Die SCHUFA warnt bereits vor dem Modell.
Buy Now, Pay Later: Der moderne Rechnungskauf gefährdet die Bonität von Millionen Verbrauchern. Die SCHUFA warnt bereits vor dem Modell.

Der neue Trend ist nicht zu übersehen: Bei immer mehr Bestellungen über das Internet können Verbraucher als Bezahlmethode einen Buy Now Pay Later Dienst auswählen.

Doch wer diese Option zu oft in Anspruch nimmt, riskiert seine Kreditwürdigkeit.

Was ist Buy Now, Pay Later?

Buy Now, Pay Later (BNPL) ist eine Form des Rechnungskaufs. Verbraucher tätigen eine Bestellung - etwa in einem Onlineshop, bei einem Lebensmittellieferdienst oder einem anderen Anbieter - und wählen als Bezahlmethode einen BNPL Dienst aus.

Bei diesem besteht ein Kundenkonto, das auch direkt im Bestellprozess eröffnet werden kann. Jede Bestellung über den Dienst wird dem Kundenkonto belastet. Die Rechnung kommt nicht vom eigentlichen Anbieter, sondern vom BNPL Dienst. Dieser räumt eine Zahlungsfrist von 14, 30 oder 60 Tagen ein.

Auch monatliche Sammelrechnungen sind verbreitet. Dann werden sämtliche Bestellungen eines Monats dem Kundenkonto belastet und einmal monatlich mit einer Gesamtrechnung ausgeglichen - für die wiederum eine Zahlungsfrist von einigen Wochen eingeräumt werden kann.

Es gibt jedoch noch mehr Möglichkeiten. BNPL Kunden können angelaufene Rechnungsbeträge auf Wunsch auch in Raten zahlen. Dafür fallen Zinsen an.

Letztlich lassen sich Verbraucher mit BNPL auf eine Art Kredit ein. Das Tückische: Dieser Kredit ist nicht auf der gewohnten Kreditkartenabrechnung und auch nicht auf dem Kontoauszug zu sehen. Es handelt sich um eine Art Schattenkredit, der im ersten Moment sehr bequem, auf Dauer aber sehr riskant ist.

Zahlreiche Verbraucher sind durch BNPL bereits in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Vor allem jüngere Menschen tappen oft in die Falle und bestellen mehr, als ihre finanzielle Situation zulässt.

Zu den Zahlungsschwierigkeiten tragen auch die hohen Zinsen für Ratenzahlungen bei. 10 bis 18 % Zinsen sind gängig.

Doch das ist nicht das einzige Problem. Die Bonität kann durch die vielen Kleinkredite Schaden nehmen. Dies gilt insbesondere, wenn Konten bei mehreren BNPL Anbietern (bekannte Marken sind zum Beispiel PayPal und Klarna) eröffnet werden.

Die Anbieter führen eine Bonitätsprüfung durch und erkundigen sich bei der SCHUFA nach der Zahlungshistorie ihrer Kunden. Die SCHUFA wird wiederum über die Eröffnung eines BNPL Kontos informiert. Da die Auskunftei sehr wenig von dieser Kreditvariante hält, liegt nahe, dass sich die Bonität von Verbrauchern durch die Nutzung der Angebote verschlechtert.

Dazu tragen auch die Peer-Group-Modelle der SCHUFA bei. Diese ordnen die Bonität eines Verbrauchers einer Gruppe anderer Verbraucher mit ähnlichen Merkmalen zu. Es liegt auf der Hand: Wer häufig vergleichbar kleine Beträge mit einem Zahlungsziel oder gar in Raten zahlt, gerät statistisch häufiger in Zahlungsschwierigkeiten.

Wie verdienen die BNPL Anbieter Geld?

Mit BNPL verdienen die Anbieter gutes Geld - und zwar nicht nur an den Zinsen der optionalen Ratenzahlung. Die Anbieter wickeln die Zahlung ab und übernehmen gegenüber dem finalen Zahlungsempfänger auch das Ausfallrisiko. Dafür werden hohe Gebühren fällig. Säumige Kunden müssen zudem mit Mahngebühren rechnen.

Das Hauptargument der Dienstleister ist die Bequemlichkeit für Kunden und Händler. Eine echte Gegenbewegung scheint es nicht zu geben. Für Onlineshops wäre es etwa ein Leichtes, einen Rabatt für Zahlungen per Überweisung einzuräumen - bislang sind solche Angebote selten. Dabei würden sich die Händler mehrere Prozentpunkte des Umsatzes sparen, die bei Zahlungen über BNPL Anbieter in deren Taschen landen.

SCHUFA warnt vor Buy Now Pay Later

Die SCHUFA warnt ausdrücklich vor der Nutzung der Angebote und sieht darin nicht erst seit gestern einen gefährlichen Trend. Zitat aus einem Bericht der Auskunftei: "Die Ergebnisse des neuen Risiko- und Kreditkompasses der SCHUFA zeigen, dass der Anteil von Kleinkrediten stark steigt - darunter die Zahlungsmethode "Buy Now Pay Later".

So sei im Jahr 2021 der Anteil von Ratenkrediten unter 1000 EUR an allen abgeschlossenen Krediten von knapp 20 % auf fast 30 % gestiegen.

Es werden vermeintlich einfachere Services mit toller User Journey bereitgestellt. Doch diese Minikredite können sich gerade für junge Menschen rasch als Schuldenfalle herausstellen.

Die Auskunftei kritisiert insbesondere den mangelnden Verbraucherschutz. Tatsächlich gelten die aktuellen Regeln für Verbraucherkredite nicht, wenn der Kreditbetrag unter 200 EUR liegt oder das Darlehen innerhalb von drei Monaten zurückgezahlt werden muss.

Solche Mini- oder Kurzzeitkredite können ohne Kreditwürdigkeitsprüfung vergeben werden

, konstatiert die SCHUFA.

Gerade die in Folge der Buy-Now-Pay-Later-Angebote steigende Vielzahl kleiner Kredite

könne erhebliche Auswirkungen auf das Haushaltsbudget haben, die jedoch am Point of Sale nicht hinreichend geprüft würden.

Dies könnte sich in Zukunft ändern, da die EU-Kommission im Rahmen einer Überarbeitung der europäischen Verbraucherkreditrichtlinie auch Mini- und Kurzzeitkredite einbeziehen will.

Dann könnte eine vollständige Kreditwürdigkeitsprüfung Pflicht werden. Diese umfasst nicht nur eine automatisierte SCHUFA-Abfrage mit dem Check auf Negativmerkmale, sondern auch einen Blick auf Einkommen, laufende Ausgaben, bestehende Verbindlichkeiten etc.

SCHUFA-Auskunft für den Pizzadienst?

Gerade die monatliche Sammelrechnung wird Verbrauchern regelrecht aufgezwungen. Dazu eine persönliche Erfahrung des Autors, der kürzlich über eine App einen Lieferdienst bestellen wollte und als Bezahlmethode einen Zahlungsauslösedienst auswählte.

Mit diesen Diensten können Zahlungen in Echtzeit über das Girokonto abgewickelt werden. Viele Zahlungsauslösedienste sind gleichzeitig auch BNPL Anbieter.

Die App war an einer sofortigen Zahlung gar nicht interessiert und wollte den Bestellvorgang nur fortsetzen, wenn ein Kundenkonto mit monatlicher Abrechnung eingerichtet wird. Für ein solches Kundenkonto ist eine SCHUFA-Abfrage erforderlich.

Bei Engpässen: Regulärer Ratenkredit statt BNPL-Flickschusterei

BNPL nutzt einen psychologischen Trick - und das erfolgreich. Wer einen regulären Ratenkredit aufnimmt, muss sich mit seinen privaten Finanzen auseinandersetzen. Dann werden Konsumentscheidungen überdacht, das Haushaltsbudget sorgfältig geplant etc.

Der unkomplizierte Rechnungs- und Ratenkauf mit wenigen Klicks im Internet aber setzt eine solche Auseinandersetzung mit der eigenen Liquiditätssituation nicht voraus. Gerade das macht die Dienste so riskant. Hashtags in sozialen Netzwerken wie etwa #KlarnaSchulden belegen, wie weitreichend das Problem ist.

Denn: Letztlich schließen Verbraucher eben doch einen Darlehensvertrag ab. Sogar ein Kreditlimit gibt es - das allerdings nicht immer nach außen kommuniziert wird.

Wer zur Finanzierung von Anschaffungen oder Engpässen Geld benötigt, sollte BNPL links liegen lassen und stattdessen einen regulären Ratenkredit aufnehmen. Mit diesem lässt sich die finanzielle Situation in einem größeren Rahmen dauerhaft entspannen - etwa, indem teure, kurzfristige Ratenzahlungen in einen günstigeren, längerfristigen Kredit umgewandelt und dadurch die monatlichen Belastungen gesenkt werden.

Um es klar zu sagen: Ein großer Teil der Verbraucher, die durch BNPL Anbieter zugelassen werden, hat auch Chancen auf einen Ratenkredit.

Dies gilt jedenfalls, wenn ein ausreichend hohes Einkommen erzielt wird und noch nicht zu viele BNPL-Verbindlichkeiten aufgelaufen sind. Mit einer negativen SCHUFA Bonität gibt es auch bei Klarna, PayPal und Co. keinen Rechnungskauf und keine Ratenzahlung.

Alle Angaben ohne Gewähr. Dieser Beitrag wurde sorgfältig recherchiert und gibt den Sachstand vom 17.07.2023 wieder. Neuere Entwicklungen sind im Beitrag nicht berücksichtigt. Eine Haftung für Inhalte wird nicht übernommen.

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Kommentare zu diesem Beitrag

Hedwig K. schrieb am 24.04.2024 um 08:46 Uhr:
Danke für die Infos. Sehr gute Beratung.
Dimitar Asenov Stancev A. schrieb am 15.04.2024 um 09:43 Uhr:
Благодаря (Anmerkung der Redaktion: das ist bulgarisch und heißt "Danke")
Anwar Z. schrieb am 15.03.2024 um 11:47 Uhr:
Okeeeee alles gutt
Kristof V. schrieb am 10.03.2024 um 03:24 Uhr:
Dankeschön und ich wünsche ein guten Morgen
Titi B. schrieb am 07.01.2024 um 13:11 Uhr:
Wer möchte nicht online 10€ für einen Hut bezahlen und der gleiche Hut kostet im Laden 35€ in bar? Von hier aus zur Online-Zahlung. Auf jeden Fall ist die Schufa im Jahr 2024 Unsinn. Ein Unternehmen, das die Voraussetzungen der Förderfähigkeit und Korrektheit nicht erfüllt, wird von niemandem überprüft, nachdem man mit dem Unternehmen einen Vertrag abgeschlossen hat, der nicht seriös ist, wenn man ihm das Geld nicht mehr zahlt, für das man arbeitet – niemand Gibt es Ihnen kostenlos, steckt Sie in das Bankschließfach und dann zwingt Sie das System, die Schulden mit Ihrem eigenen Geld zu begleichen. Anschließend verklagen Sie das Unternehmen, um Ihr Geld zurückzuerhalten, was Monate dauern kann. eine große DUMMHEIT
Sascha L. schrieb am 19.12.2023 um 07:16 Uhr:
Ich schließe mich voll und ganz Benjamin H. an. Die Schufa meint, sie wären die, die sämtliche Daten sammeln müssen um jemanden vermeintlich in die richtige Schublade einzuordnen. Dass das definitiv der falsche Weg ist, zeigt auch das letzte Urteil bzgl. automatisierte Entscheidungen anhand des Scores der Schufa, die endlich nicht mehr zulässig sind.
Mohamed F. schrieb am 17.12.2023 um 08:21 Uhr:
Super, das ist gut ich hab alles vorgelesen
Benjamin H. schrieb am 12.11.2023 um 21:07 Uhr:
Typisch Schufa. Es existiert etwas womit die Wirtschaft Geschäfte machen kann, und schon wird es negativ besetzt.

Es wird nicht erwähnt wie viele dieser Minikredite tadellos verwendet und bezahlt werden. Eine sehr oberflächliche Darstellung die typisch für die Deutschen Auskunfteien sind, welche sich als Polizisten der Privatwirtschaft aufspielen.

In den USA ist es genau andersrum, und das erscheint mir auch logischer. Desto mehr Kredite ich bezahlt habe, desto besser mein Score. Gleiches bei Kreditkarten. Habe ich nur 1 die ich selten nutzen wird man in den Staaten keinen Score aufbauen. Hab 5 Karten die ich sauber zahle, habe ich auch einen guten Score.

Warum? Weil klar ist das ich meinen Rechnungen bezahle und ich wohl ein entsprechendes Einkommen haben muss.

Deutschland schafft sich echt selber ab. Sorry. Und ich bin mir sicher das es nicht verfassungsrechtlich in Ordnung ist, die Bonität eines Menschen zu verschlechtern weil er eine Waschmaschine abzahlt.
Maurice V. schrieb am 29.10.2023 um 16:45 Uhr:
Klarna hat mich reingelegt also NIE WIEDER!!!!
Muriz T. schrieb am 25.10.2023 um 00:00 Uhr:
Opsirno dosta korisno

Anmerkung von creditolo: das ist slowenisch und heißt übersetzt: Offensichtlich völlig richtig.
Oranut T. schrieb am 19.09.2023 um 22:34 Uhr:
Dass Danke schön und gute zu den Weg zum ersten mal.
Trottner
Lieselotte S. schrieb am 13.09.2023 um 16:14 Uhr:
Ich vermeide Online-Bestellungen sowohl für Essen als auch für Kleidung. Am liebsten gehe ich direkt einkaufen und zahle bar. Nur jetzt muss ich mir manches bringen lassen, hatte einen Unfall und dabei 2 Rückenwirbel gebrochen.
Christina C. schrieb am 23.08.2023 um 10:55 Uhr:
Danke für diesen Beitrag

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Über diesen Beitrag

Veröffentlicht am: 17.07.2023

Abrufe: 18388

Schlagwörter: Buy Now, Pay Later, BNPL, Rechnungskauf, Ratenzahlung, Schattenkredite, SCHUFA, Bonität

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